Tag 1

Am Freitag, den 27.08.22, traf sich der erste Teil der Projekt Erdball-Truppe gegen 9 Uhr am
Hagener Hauptbahnhof, um dort den Zug nach Essen Steele zu nehmen. Nach einer etwa
einstündigen Fahrt wurde das Ziel erreicht und nach einem kurzen Fußweg war auch die
Unterkunft gefunden.
Diese war ein altes Rathaus, welches zu einem Restaurant mit einigen Seminarräumen umgebaut
wurde. In der obersten Etage befand sich ein Gästehaus mit einigen Betten, einem
Gemeinschaftsraum und einer Küche. Kurz nachdem die ersten Ankömmlinge sich im Gästehaus
eingefunden hatten, trafen auch die restlichen Projekt Erdball Mitglieder ein. Dann wurde zusammen ein
Frühstück vorbereitet und eine kleine Vorstellungsrunde gemacht, da einige zum ersten Mal in
dieser Gruppe waren.

Vortrag: EU-Gesetzentwurf zur Chatkontrolle

Nachdem das Frühstück beendet war, begann im Seminarraum das Programm. Der erste Vortrag
wurde von Amin Abdulrahman gehalten und gab einen Überblick über das Thema Datensicherung
und Verschlüsselung. Hierbei lag ein großer Schwerpunkt auf der Diskussion über das Mitlesen
von verschlüsselten Chat-Nachrichten durch Behörden, um sexuelle Gewalt gegen Minderjährige
besser aufklären zu können.
Um die ganze Thematik besser verstehen zu können, gab es zunächst eine grobe Erklärung der
modernen Verschlüsselungsmethoden und deren technische Umsetzung. Daraufhin folgte eine
kurze Vorstellung eines neuen Gesetzentwurfes des EU-Parlaments zu genau diesem Thema,
insbesondere wurden dabei die Stellen ins Visier genommen, welche mit dem Grundgesetz in
Konflikt stehen.
Der Vortrag endete in einer lebhaften Diskussion, ob eine solche Gesetzerweiterung gerechtfertigt
ist. Im Folgenden wurden die wichtigsten Grundsätze der Digitalisierung, für die sich die Erdball-
Fans einsetzen, festgelegt. Schlussendlich wurde eine Liste mit den wichtigsten Themen und
Regeln erstellt.

Vortrag: Sicherheitspolitik

Danach hielt Herr Dr. Holger Thurn den zweiten Vortrag zum Thema Nuklearwaffen und
Abrüstung. Zunächst ging es dabei um die Entstehung und die massive Zerstörungskraft der
ersten Atomwaffen. Im Verlauf des Vortrages wurden die weiteren geschichtlichen
Zusammenhänge in Bezug auf diese Technologie erläutert. Es wurden außerdem viele
Informationen zu den unterschiedlichen Rüstungsständen aller Länder dieser Welt gegeben und
verglichen. Anschließend wurde über die Abrüstungsverträge gesprochen, welche es zu
Atomwaffen insbesondere im Ost-West-Konflikt bisher gab. Auch hier folgte eine spannende
Diskussion, mit dem Ziel, einen gemeinsamen Standpunkt zum Thema Abrüstung zu finden.
Dieses stellte sich jedoch deutlich schwerer heraus, als gedacht, insbesondere durch den
Ukraine-Krieg und die Angriffe der Atommacht Russland.

Ausklang des Abends

Nach den vielen Vorträgen und den Diskussionen entschloss sich die Gruppe, einen kurzen Spaziergang an der naheliegenden Ruhr zu machen. Als alle wieder im Gästehaus angekommen waren, wurden zusammen vegane Spaghetti Bolognese gekocht. Der Abend klang mit sehr netten und witzigen Gespräch in einem sehr guten Gruppenklima aus, jedoch ließen die Themen des vergangenen Tages niemanden so richtig los und es wurde immer weiter begeistert diskutiert. Zum Abschluss gab es für einige sogar noch einen kurzen Informatik-Exkurs zur Vertiefung des Themas Verschlüsselung von Amin. Danach fielen alle erschöpft ins Bett.

Tag 2

Am nächsten Morgen wurde erneut zusammen gefrühstückt. Währenddessen trafen zwei weitere
Gäste und Referenten ein. Der erste Gast war Jamir Priesner, der einen Vortrag zum Thema
Regenwaldschutz und Einfluss der Wälder auf den Klimawandel halten sollte. Kurz darauf kam
auch Sophie Scholl, eine Reporterin an. Sie hielt einen Vortrag, in dem sie erklärte warum der
Klimawandel in den Medien und besonders in Zeitungen nicht so viel Gewichtung bekommt wie
es der Wissenschaft nach gerechtfertigt wäre.

Vortrag: Bedeutung des Ökosystemschutzes am Beispiel des topischen Regenwalds

Gegen 10 Uhr fanden sich alle wieder im Seminarraum ein, um mit Jamir Priesners Vortrag zu beginnen. Zunächst wurde die Wichtigkeit von Ökosystemen und besonders dem Tropischen Wald für unser Klima erklärt. Alle Teilnehmer konnten viel über die Auswirkungen eines gesunden Waldes auf das Klima, die Wasserkreisläufe und die Biodiversität lernen. Im Folgenden wurde noch ein Projekt zum Schutz des Regenwaldes in Peru, mit dem Namen „Mein Regenwald“ vorgestellt. Hierbei handelt es sich um ein Projekt, bei dem ein etwa 20.000 Hektar großes Gebiet des Urwaldsin Peru an diese Organisation übertragen wurde, und von nun an unter Naturschutz steht. Um den Schutz einer so großen Fläche zu garantieren, werden unter anderem modernste Technologien, wie Drohnen oder Satellitenbilder verwendet. Am Ende des Vortrages konnten sich alle Anwesenden mit wissbegierigen Fragen kaum noch zurückhalten und so entstand auch hier ein höchst interessantes Gespräch zwischen den Projekt-Erdball Mitgliedern und Jamir, der alle Fragen beantworten konnte.

Vortrag: Journalismus und der Klimawandel

Der letzte Vortrag wurde von Sophie Scholl gehalten und handelte von den Strukturen des
Journalismus und dem Klimawandel in den Medien. Am Anfang gab es einen kleinen Ausblick
über die Strukturen, die sich hinter den heutigen Medien und Zeitungsredaktionen verbergen.
Besonders wurden die Leute betrachtet, die bei Redaktionen entscheiden, welche Themen
besonders wichtig sind und welche nicht. Der Fokus lag dabei besonders darauf, weshalb der
Klimawandel heutzutage und besonders in den Medien nicht so viel Aufmerksamkeit bekommt,
wie es eigentlich zu erwarten wäre. Einer der wichtigsten Gründe dafür ist, dass es viele aktuelle
Ereignisse gibt, also Ereignisse die kurzfristig sehr viel Aufmerksamkeit erlangen, diese aber auch
schnell wieder verlieren. Der Klimawandel ist hingegen ein sehr langfristiges Problem, wodurch er
über einen größeren Zeitraum weniger Aufmerksamkeit erlangt, als zum Beispiel die neusten
Promi-News.